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1327. April 6. Breslau.

f. sec. p. d. Palm.

Johann, König von Böhmen und Polen und Graf von Luxemburg, verspricht, alle Einwohner des Breslauer Landes bei allen ihren Rechten und Freiheiten zu erhalten und zu schützen, sie a dacionibus seu solucionibus generalis collecte, que wulgo berna dicitur, als frei anzusehen und sich mit den bisher üblichen Diensten und Hülfen zu begnügen, auch den Breslauer und Neumarkter Bürgern sowie allen Einwohnern des Breslau er Landes im Königreich Böhmen und allen seinen Landen Zollfreiheit zu gewähren, ferner das Land in keiner Weise jemals vom Königreich Böhmen zu trennen, nec ipsam (terram) alicui capitaneorum locabimus sub determinata annua pensione, dem Lande auch allzeit nur einen Eingebornen zum Hauptmannc zu setzen, ferner quascumque terras Polonicales aut earum partes vel loca . . . obtinuerimus, mit dem Breslauer Lande zu vereinigen, keinen Breslauer Bürger wegen civilrechtlicher Klagen vor ein anderes als das städtische Gericht, keinen Vasallen oder Einwohner des Landes vor ein ferner liegendes Gericht ziehen zu lassen, keinem in Breslau oder dem Lande Proskribirten ohne vorausgegangene Verrichtung Geleit oder Aufenthaltrecht zu gewähren, die Verhängung des Interdiktes über Breslau sine racionabili et legittima causa nicht zu dulden, und auch die Belangung von Breslau er Bürgern oder Lehnsleuten vor einem geistlichen Richterstuhl nur dann zu erlauben, wenn dem Klerus vor dem Stadt- oder Landgerichte Gerechtigkeit geweigert werde.

Z.: wie vorher, ferner Konrad de Sleyda.


Aus dem Or. im Bresl. Stadtarch. mit dem Reitersiegel des Königs abgedr. bei Korn, Bresl. Urkundb. S. 117 und dann bei Grünhagen-Markgraf, Schles. Lehnsurk. I, 67.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.